Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen

Ein ganzes Jahr ist nun vergangen. Ein Jahr voller Lernprozesse und vielen Informationen über eins der für mich wohl spannendsten Themen. Aber beginnen wir am Anfang. Nichts ahnend saß ich im Auto als mein Telefon klingelte. Mit einer mir unbekannten Nummer meldete sich eine Frauenstimme und stellte sich als Romana Echensperger vor.

Schnell sprechend kam sie auch gleich auf den Punkt. Sie sei Master of Wine, zu dem Zeitpunkt mir noch ein völlig neuer Jobtitel, plane jetzt ein Buch über biodynamischen Weinanbau zu schreiben und suche einen Fotografen. Zunächst musste ich erst einmal alle Informationen verarbeiten. Also sie ist wohl irgendwas mit Wein, macht ein Buch und braucht wohl mich. 

Nachdem ich das alles verstand, beschloss ich, dass das Telefon wohl hier nicht das Mittel der Wahl ist. Also trafen Romana und ich uns zum ersten Mal. Schnell war klar, dass wir gemeinsam diese Reise antreten sollten. Das GO vom Verlag kam recht schnell und ehe ich mich versah stand ich plötzlich im ersten Weingarten. Bernhart Ott, ein geselliger Typ, der es verstand, mich als Fotograf komplett frei machen zu lassen. Er war der Erste von zwölf Winzern, den ich kennenlernen durfte.

Weiter waren wir noch bei Clemens Busch an der Mosel. Besonders war hier, dass Romana nicht mit kommen konnte und ich alleine mit Clemens unterwegs war. Um ehrlich zu sein, war es an der Stelle auch genau richtig, denn so kam ich noch näher an Clemens und seinen Weg durch die Weingärten heran.

Genau so war es auch mit Familie Saahs vom Nikoleihof. Hier war ich zur Baumpresse. Einmal im Jahr kommen alle zusammen und arbeiten auf traditionelle Weise mit der alten Baumpresse. Genau so, wie schon vor 350 Jahren.

Auch der Elsass darf natürlich auf so einer Reise nicht fehlen. Witziges Volk diese Elsässer, Essen ist top, Weine sind top, Landschaft ist mega aber was zum Geier ist mit der Sprache los… Naja auch hier bei Zind Humbrecht und bei Leon Boesch konnte ich einiges in Erfahrung bringen, vor allem Gastfreundschaft. 

Lange Rede kurzer Sinn, nachdem meine Reise zu Ende ist, würde ich am liebsten noch einmal anfangen. Allein deswegen, weil ich jetzt viel mehr verstehe von dem was die Winzer so erzählen. 

Machmal wenn ich mir so Gedanken über die Reise mache, blättere ich in unserem Buch vor mich hin und entdecke doch immer wieder Sachen die mir wieder völlig neu sind.  

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